Nach diesem kleinen Ausflug in die Entstehungsgeschichte von Skat wollen wir uns nun mit den Regeln von Skat beschäftigen. Bevor wir uns nun mit den einzelnen Details des Skatspieles beschäftigen, wollen wir zunächst, um Ihnen eine bessere Übersicht zu geben, den groben Spielablauf erklären. Wir werden dabei verschiedene Begriffe verwenden, die Sie schon mal gehört haben sollten und deren genaue Erklärung wir mit dem nächsten Kapitel beginnen.
Skat wird von genau 3 Personen gespielt. Das Skatblatt besteht aus 32 Karten und es wird immer im Uhrzeigersinngespielt. Wie bei einem Kartenspiel üblich, beginnt das Spiel mit dem Mischen der Karten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Kartengeber nach jedem Spiel wechselt und zwar im Uhrzeigersinn. Der Kartengeber hat die Karten gründlich zu mischen, sie vom rechten Nachbarn einmal abheben zu lassen, den dabei liegenbleibenden Teil auf den abgehobenen zu legen und danach die Karten zu verteilen.
Achtung: Abheben ist Pflicht! Es hat so zu erfolgen, dass mindestens drei Karten abgehoben werden bzw. liegen bleiben.
Der Geber verteilt die Karten verdeckt im Rhythmus 3-4-3 an die einzelnen Spieler. Die beiden letzten Karten bilden den sogenannten Skat und bleiben erst einmal in der Mitte des Tisches liegen.
Die einzelnen Spieler nehmen ihre Karten so auf, dass nur sie die Kartenwerte sehen können. Nach den Skatregeln beginnt jetzt für die einzelnen Spieler der sogenannte Reizvorgang. Alle haben ihre Karten angeschaut und für sich bestimmt, ob sie ein Farb-, Grand- oder Nullspiel spielen oder lieber passen möchten. Genaue Erläuterungen, nach welchen Regeln gereizt wird, folgen in den nächsten Kapiteln. Ist nun jedem klar, was er spielen möchte, so ergibt sich dann aus den Karten der Reizwert, bis zu dem der einzelne Spieler maximal reizen darf. Der Sinn dieses Reizvorganges liegt darin, den Einzelspieler und seine beiden Gegenspieler festzulegen. Eine Ausnahme dabei bildet nur das Ramschspiel, bei dem alle 3 Spieler Einzelspieler sind.
Bevor das Spiel nun beginnen kann, müssen noch die Begriffe “Vorderhand”, “Mittelhand” und “Hinterhand” erklärt werden. Gehen wir einmal davon aus, das unsere 3 Skatspieler Meier, Müller und Schmidt heißen. Meier hat die Karten gegeben, Müller sitzt links und Schmidt rechts von ihm. Gespielt wird auch immer im Uhrzeigersinn. Der Spieler nach dem Geber, in unserem Fall wäre dies Müller, ist in der Vorderhand, Schmidt in der Mittelhand und Meier in der Hinterhand.
Oder einfach in 3D oder 2D in unserer Software.
Ist sich nun jeder Spieler darüber im klaren, bis wohin er reizen will, so muss zuerst der Spieler in der Mittelhand einen Reizwert nennen. Antworten muss ihm dann der Spieler in der Vorderhand; in unserem Beispiel also Müller. Nehmen wir nun einmal an, Schmidt könnte spielen und sagt zuerst 18, beginnt also mit dem kleinsten Wert. Für Müller bleiben dann 2 Alternativen; entweder er hält den Wert und sagt “habe ich” oder er antwortet “passe”. Im letzteren Fall gibt er so zu erkennen, dass sein Kartenblatt - im folgenden zur Vereinfachung nur kurz Blatt genannt - für einen höheren Reizwert nicht ausreicht. Kann Schmidt in der Mittelhand keinen höheren Wert nennen, so muss auch er passen. Egal, wer nun zuerst passt, die Person in der Hinterhand, in unserem Fall wäre es Meier, muss weiter reizen, d.h. er muss einen höheren Reizwert nennen. Will oder kann er dies nicht, so muss auch er passen. Antwort gibt ihm die Person, die bis dahin noch nicht gepasst hat. So ergibt sich auf jeden Fall eine Person, die entweder den höchsten Reizwert gesagt oder noch nicht gepasst hat und steht dadurch als Einzelspieler fest. Dieser muss nun bestimmen, was gespielt wird, ein Null-, Grand- oder Farbspiel.
Gesetzt dem Fall, alle Spieler passen sofort, so stellt sich die Frage, was dann passiert? Wird nach den offiziellen Skatregeln gespielt, so werden alle Karten zusammengeworfen, der nächste Spieler nach dem jetzigen Geber mischt die Karten neu und teilt sie nochmals aus.
Eine sehr häufige Stammtischspielweise ist jedoch das Ramschspiel, bei der jeder Spieler für sich selber spielt. Verloren hat dann derjenige, der die meisten Augen erhalten hat.
Nochmals kurz zusammengefasst:
Ein Skatspiel beginnt mit dem Mischen, Kartenverteilen und dem Reizvorgang. Aber was kommt dann? Nach dem Reizvorgang steht in den meisten Spielen der Einzelspieler fest. Was hat dieser nun zu tun? Er kann entweder die beiden verdeckten Karten, den sogenannten Skat, aufnehmen, oder er spielt ein Handspiel und lässt den Skat unangetastet. Nimmt er die beiden Skatkarten jedoch auf, so muss er wieder 2 Karten verdeckt ablegen. Diese beiden Karten gehören dann zu seinen Stichen, egal, ob er sie angesehen, getauscht oder gar nicht erst aufgenommen hat. Den beiden anderen Spielern muss er nun mitteilen, was er spielen möchte. Nehmen wir beispielsweise an, es ist ein Farbspiel mit der Trumpffarbe Kreuz. Nachdem nun allen bekannt ist, was gespielt wird, kann das Ausspielen der Karten beginnen.
Zuerst spielt der Spieler nach dem Geber die erste Karte aus. In unserem Beispiel wäre dies Müller. Dann müsste Schmidt eine Karte ausspielen und danach wäre Meier an der Reihe. Befindet sich nun von jedem Spieler eine Karte auf dem Tisch - also insgesamt 3 - so erhält diesen sogenannten Stich derjenige, der nach den Regeln die höchste Karte ausgespielt hat. Dieser legt den Stich dann verdeckt neben sich. Erhält einer der beiden Mitspieler den Stich, so legen diese ihn gewöhnlich auf einen gemeinsamen Haufen. Als nächstes muss derjenige die erste Karte ausspielen, der den letzten Stich erhalten hat. Danach bedienen die beiden anderen Spieler. So geht es immer weiter, bis der 10. Stich ausgespielt ist. Das Spiel ist damit beendet.
Was geschieht nun noch? Jede Partei nimmt ihre Karten auf und zählt die Anzahl der Augen. Der oder die Sieger steht/stehen fest. Die entsprechenden Punkte werden in der Spieltabelle eingetragen und der nächste Spieler verteilt die Karten zu einem neuen Spiel.
An dieser Stelle möchten wir erst einmal die Darstellung des groben Spielablaufs beenden. Für Sie als Anfänger sind sicherlich noch immer eine ganze Menge Fragen offen geblieben. Diese kurze Übersicht des Spielablaufs sollte Ihnen auch nur vermitteln, in welche Phasen sich ein Skatspiel unterteilt. Die einzelnen Details werden wir nun in den folgenden Kapiteln näher beschreiben.
Anmerkung:
An dieser Stelle wollen wir Ihnen noch einen kleinen Hinweis geben. Wir haben Skat als klassisches 3-Personenspiel vorgestellt, was wir auch als vollkommen richtig betrachten. Wenn Sie Beispielsweise zum ersten Mal in einen Verein oder zu einem Turnier gehen, werden Sie feststellen, dass gewöhnlich 4 Personen an einem Tisch sitzen und es 3er Tische nur dann gibt, wenn die Anzahl der Personen für einen 4er Tisch nicht ausreichen. Betrachten Sie diese Tatsache einfach als historisch gewachsen. Ein normaler Tisch hat nun mal 4 Seiten und da liegt es nahe auch alle 4 Seiten mit einer Person zu belegen. Ein Raum kann so auch optimal ausgenutzt werden.
Am eigentlichen Spielablauf ändert sich dabei grundsätzlich nichts. Der Geber verteilt die Karten einfach an die 3 anderen Spielern. Er nimmt an dieser Spielrunde nicht aktiv teil. Er hat nur eine passive Rolle und greift nur bei groben Regelverstößen ein. Er reizt weder mit, noch hilft er jemand anderen.